bitte übernehmen Sie.

Zu spät ins Bett für zeitiges Aufstehen. Noch gelesen und dabei tatsächlich einige Erkenntnisse gesammelt. Dann allerdings von der Diplomarbeit und deren Verteidigung geträumt. In einem Bunker, gefüllt mit Wasser und das Ergebnis der Arbeit war schlecht. Das raubt auch noch den Frohsinn am Morgen nach dem Traum.

Die erste mittelschwere Krise wurde soeben mit schlechtem Mensa-Futter weggespült (es gab noch dünne Cola aus dem Automaten dazu).

Die sechste Woche bis zur Abgabe ist angebrochen und die erste gefüllte Seite scheint unerreichbar. Zwei Ordner mit Kopien stehen ungelesen neben dem Bett, andere Kopien gruppieren sich zu garstigen Papierhaufen daneben und Foucaults methodische Selbstreflexion über das Wesen der Diskursanalyse quält mich seit 2 Tagen...

Spätestens am Montag sollte Word angeheizt werden. Das Wehklagen im Jammertal des Diplomarbeitschreibens ist wiederbelebt. Also heulen wir im Chor?

so ein depp. da steht man knapp vor der diplomprüfung und schreibt gerade am (vermutlich) letzten wissenschaftlichen schriftstück seines lebens (exposé für die erstprüferin) und macht dieselben anfängerfehler wie vor 100 jahren. unglaublich. ich hab gerade eine geschlagene stunde nach der herkunft eines bestimmten, bereits eingebauten zitats gesucht.

"kann ich mir die scheine jetzt aufs klo hängen, oder wie?"
"ja, so ungefähr."

dankeschön. ich habe beim abgeben des prüfungspasses für den zweiten abschnitt kommunikationswissenschaft entdeckt, dass ich zuviel studiert habe. sieben scheine mehr als die geforderte anzahl. ist mir durch die umstellung von papier- auf elektronische zeugnisse und anschließenden urlaubs- (also eigentlich arbeits-)semestern entgangen. sogar ein seminar war dabei. zugegeben, einiges andere war pures interesse. aber jetzt kann ich mir die scheine aufs klo hängen. dieser fall ist nämlich im prüfungspassformular nicht vorgesehen, man kann nicht mehr scheine eintragen als die geforderten. irgendwie schade. kein platz für streber ;-)

"geh weg, ich setz mich nich in prüfungskommissionen". das steht da an der tür eines profs. höflich formuliert, versteht sich. und ein e-mail ähnlichen inhalts habe ich vorgestern bekommen. der rest scheint - wenn überhaupt - lieber vorsitze übernehmen zu wollen als zweitprüfer zu sein. gibts da mehr geld? auf alle fälle ist es weniger aufwand für die. aber das nervt. sehr.

genausowenig verständnis habe ich für das stöhnen, das durch die professorale menge geht, wenn man als avisierten termin der diplomprüfung "mitte november" nennt. da treten nämlich viele an, weil es der letzte termin ist, bevor man nochmal ein semester studiengebühren zahlen muss. ich persönlich hätte mit einem dezember-termin wenig probleme. wenn mir dafür einer der profs die studiengebühren begleicht.

dass empirisches arbeiten nicht gerade zu meinen favorisierten tätigkeiten zählt, habe schon mal angemerkt. aber trotzdem versuche ich leserfreundlich zu schreiben. also eine zusammenfassung der forschungsergebnisse am ende jeder bearbeiteten forschungsfrage. jetzt komme ich mir aber ein wenig lächerlich vor. weil ich eine zusammenfassung für das ganze kapitel schreiben muss. also die zusammenfassung der zusammenfassungen. quasi. und dann noch den schluss der ganzen arbeit, also die zusammenfassung von allem. "hurrah, i am the queen of zusammenfassungen!!"

das wärs auch schon, was unbedingt und überaus dringend gesagt werden musste. danke für die aufmerksamkeit.