über die mühen einen wissenschaftlichen titel zu erlangen
Freitag, 22. März 2002
diplo mand: ensem, i narr!

gestern, eineinhalb stunden lang in summe drei "abschlusspräsentationen" im seminarraum; die luft war stickig und heiß(1); viele mußten stehen(2); der professor war nicht da(3).

[thx for schalting me free, btw!]

fußnoten (nachtrag):

(1) einerseits war die einzuatmende luft heiß, andererseits war die luft heit in dem sinne, wie man das so sagt: die abschlusspräsentationen waren in meinen augen absolut überflüssig: das sind/werden arbeiten so wichtig wie streetlife mit oliver auspitz. und wenn die themen halbwegs interessant wären (etwa "der begriff des vertrauens in virtuellen arbeitsgruppen"), dann ist entweder die herangehensweise no-na-ned bzw. das wichtigste übersehend (etwa: "ändert sich der begriff "vertrauen" durch die veränderten arbeitsbedingungen?) oder der kollege steigert sich so rein, dass man merkt, dass er seine arbeit und sich und die welt liebt. zum kotzen find' ich das, und dann fühle ich mich wie ein narr, ein unfähiger.

(2) voll arg: 45 studenten in einem kleinen seminarraum. oder besser 45 diplomanden in einem kleinen seminarraum. ich merke leider, wie ich mich innerlich immer mehr mit einem numerus clausus bzw. der eliteuniversität anfreunde. so ist das wirklich mühsam.

(3) der professor traf irgendeinen außenminister. ist mir wurscht, ich brauche ihn eh nicht. ich kenne ihn gar nicht. ziemlich willkürlich, meine wahl. aber so ist das in dem system (siehe (2)). statt ihm war eine seiner früheren studentinnen; vermutlich momentane dissertantin; eine schwer frustrierte, ekelerregende.

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